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Psychologische Hilfe


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Die Diagnose einer chronischen Krankheit (Keratokonus) kann bei einigen Betroffenen auch psychische Komponenten haben; insbesondere da keine vollständige Heilung möglich ist.

Bei den 80-90% der nur leicht von Keratokonus betroffenen, wird das kaum eine Rolle spielen - man/frau sieht nicht mehr ganz scharf oder nicht mehr ohne geringe Nebeneffekte (insbesondere in der Nacht) - was soll´s.


Aber bei den wenigen schweren Fällen, bei denen eine Transplantation oder ähnliche Maßnahmen notwendig sind, kommen zur Erkrankung und Behandlung des Keratokonus noch die psychischen Auswirkungen hinzu.


Insbesondere wenn man als junger Mensch mit einer chronischen Krankheit konfrontiert wird, kann einem das schon "den Boden unter den Füßen" wegziehen.  Gegen Keratokonus gibt es keine Pille, bei jeder Behandlung wird irgend eine Art der Einschränkung für den Rest des Lebens bestehen bleiben.

Damit kann man nicht so einfach zurechtkommen. Normalerweise entwickeln sich chronische Krankheiten im Verlauf des Lebens über Jahre oder Jahrzehnte. Wenn es nun einen jungen Menschen trifft, braucht es Hilfe, um damit umgehen zu können.

Hier ist es wichtig, sich professionelle psychologische Beratung zu holen. Eine chronische Krankheit hatt fast immer auch psychische und soziale Herausforderungen im Alltag haben.


Betroffene mit chronischen Erkrankungen stehen oft vor vielfältigen psychischen und sozialen Herausforderungen im Alltag:

  • Emotionale Bewältigung der inneren und äußeren Bedrohung und der damit in Verbindung stehenden Gefühle
  • Verunsicherungen hinsichtlich seiner sozialen Rolle und Aufgabe (Veränderung der Beziehung zur Familie, Freunden und des Arbeitslebens)
  • Medizinische Anpassungsforderung, Beziehung mit dem Medizinpersonal, neue Umgebung bei Hospitalisierung, Auswirkung der Therapie
  • Selbstintegrität und Wohlbefinden müssen wieder erarbeitet oder so gut wie möglich erhalten werden
  • Ein verändertes neues Selbstbild mit ungewisser Zukunft hinsichtlich des Krankheitsverlaufes muss erarbeitet werden

Die innerpsychischen Folgen einer chronischen Erkrankung können sein:

  • Angst, Scham, Depression, Wut und Enttäuschung
  • Angst vor Beziehungsverlust, Schuldgefühle
  • Verleugnungsarbeit
Häufig tritt bei einem Teil der Betroffenen neben den körperlichen Einschränkungen ein Trauerprozess auf, der bei einem Teil auch zu einer seelischen Störung führen kann wie Depressionen und Angststörungen. Diese können psychotherapeutisch behandelt werden.

Psychologische Hilfe findet man unter anderem bei Einrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen oder bei Einrichtungen, die sich mit chronischen Krankheiten beschäftigen.


Zu bedenken bei psychologischer Beratung oder Behandlung ist....:

In bestimmten Fällen ist eine psychologische Beratung oder Behandlung notwendig. So zum Beispiel bei jungen Menschen, die einen starken Keratokonus entwickeln, und dabei zum ersten Mal im Leben sehr schnell lernen müssen mit einer chronischen Erkrankung zurecht zu kommen. Oder es wird Hilfe benötigt bei der Tatsache, dass die Sicht für den Rest des Lebens nicht mehr bei 100% liegen kann - dabei kann eine Psychotherapie oder eine psychologische Beratung sehr helfen.

Unabhängig von der Tatsache das im Verlauf des Lebens so gut wie jede(r) einmal in einen psychischen Notstand kommt, in dem professionelle Hilfe notwendig ist, gibt es dennoch nur wenig gesellschaftliche Akzeptanz. Insbesondere in Personalabteilungen wird eher nach konservativen Maßstäben entschieden.


"Burnout" wird besser akzeptiert als "Depression"; obwohl es eine ist.


Zum Beispiel gibt ein bei medizinischen Prüfung zur Aufnahme in die Beamtenlaufbahn oder bei der Prüfung einer Beförderung einen Teil, bei dem nach psychischen Vorerkrankungen gefragt wird; persönlich und überhaupt in der Familie. Auch bei privaten Krankenversicherungen; ggf. auch Renten- oder Unfallversicherungen wird dieser Punkt angefragt. Insbesondere bei freiberuflich Tätigen (Sänger, Musiker, Schauspieler, etc.) und Selbständigen sind die Fragen nach dieser Art von Vorerkrankungen, auch wenn sie längst erfolgreich abgeschlossen wurden, ein Bestandteil der Risikoprüfung.

.....oft wird eine, möglicherweise vor vielen Jahren erfolgreich abgeschlossene, psychische Vorerkrankung nicht direkt als Ausschlusskriterium genannt. Mann/Frau wird halt einfach nicht in die Versicherung oder den Arbeitsplatz aufgenommen oder bekommt die Beförderung nicht.

Wer die Mittel hat, sich als Selbstzahler diese Behandlung / Beratung zu holen, sollte in jungen Jahren oder zu Beginn der beruflichen Karriere darüber nachdenken, dies als Investition in die Zukunft zu sehen. Bei Kindern und Jugendlichen, die gesetzlich über die Eltern mitversichert sind, finden sich möglicherweise in Absprache mit der Klinik oder dem behandelnden Arzt Wege die offizielle Dokumentation zu verhindern.

.....schade eigentlich. Mann/Frau muss abwägen, was wichtiger ist: Entweder ohne Behandlung sich weiter herumzuquälen und dafür keine beruflichen Nachteile haben ODER behandeln lassen und dafür möglicherweise beruflich Nachteile riskieren. Schwierige Situation insbesondere bei Kindern und Jugendlichen; bei Rentnern ist es dann wieder egal.


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